Geschichte

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Anschaffung der Vereinsfahne |
Fahneweihe

1895 |
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1902

Vereinschronik (Auszug 1894 – 1902)
Gründungsversammlung
Sonntag, 3. Juni 1894, nachmittags 2 Uhr im «Gasthaus Wylen».
Zur Gründungsversammlung hatten sich folgende Herren eingefunden: Josef Müller des Kantonsrichters, Wylen, Carl Anton Müller des Antonius, Wylen, Karl Müller, Corporal, Wylen, Norbert Fuchs, Schreiner, Wylen, Anton Höfliger, Wachtmeister, Eulen, Eduard Grob, Webermeister, Wylen, Heinrich Kümin, Tromp. Corporal, Breiten, Dominik Kümin, Ratsherr, Breiten, Josef Brändil, Miesegg, Josef FöIImi, Wylen, Johann Müller, Fällmis, Albert Müller, Wylen. Josef Müller leitete im Auftrag des Initiativ-Komitees diese Versammlung. Für die Schiessanlage seien für Schützen- und Scheibenstand sehr günstige Verhältnisse vorhanden sowohl auf 300 m wie auf 100 m. Der Scheibenstand könne in der Liegenschaft »Hirzelwaid» des Xaver Müller, Obereulen, mit geringer Mühe angelegt werden. Das sehr geeignete Gelände biete gute Sicherheit bezüglich Schiessgefahr und die Anlage könnte ohne grosse Kosten erstellt werden. Der Schützenstand kann in südöstlicher Richtung, 80 m vom Hause entfernt, angelegt werden. Landbesitzer Xaver M üller ist gestützt auf eine Unterredung damit einverstanden, gegen eine angemessene Entschädigung.
Nach gewalteter Diskussion und reichlicher Überlegung wird beschlossen, den Schützenverein zu gründen und sämtliche genannte Herren in den Verein aufzunehmen. Zur weiteren Entwicklung der Sache wird ein provisorischer, dreigliedriger Vorstand gewählt mit Josef Müller, Präsident, CarI Anton Müller, Kassier und Norbert Fuchs, Aktuar. Das Eintrittsgeld wird auf zwei Franken festgelegt und sofort von den anwesenden Mitgliedern einbezahlt.

Es wird verlangt, dass dem neugegründeten Verein heute noch ein bestimmter Name gegeben wird. Von den vielen Vorschlägen wird der Vorschlag von Karl Müller «Militärschiessverein Wylen» zum Beschluss erhoben und der Verein soll fürderhin so genannt werden.
Der Vorstand wird beauftragt, mit den Liegenschaftsbesitzern bezüglich Schützen und Scheibenstand einen Vertrag vorzubereiten, um an der nächsten Vereinsversammlung beschliessen zu können. Im weiteren erhält der Vorstand den Auftrag, dafür zu sorgen, dass baldmöglichst eine Schiessübung abgehalten werden könne und erhält deshalb Vollmacht, vier Scheiben anzuschaffen.
In Anbetracht der vorgerückten Zeit wird Schluss der heutigen Versammlung erklärt und auf das Wohl und Gedeihen des neugegründeten Vereins noch einige Gläser getrunken.

1. Vorstandssitzung
Bereits am 20. Juni findet die erste Vorstandssitzung bei Josef Müller, Präsident, statt. Josef Müller als Landbesitzer des Schützenstandes legt einen Vertragsentwurf vor. Er ist bereit, für eine Entschädigung von 10 Franken pro Jahr seine Hausmatte zur Verfügung zu stellen. Für die ersten zwei Jahre 1894 und 1895 verzichtet er auf eine Entschädigung zugunsten der Vereinskasse. Ebenso hat er mit Xaver Müller einen Vertrag entworfen. Dieser sei für 15 Franken Entschädigung bereit,
dass der Scheibenstand erstellt werde und verzichtet auf die Entschädigung für das Jahr 1894. Die Verträge werden der Vereinsversammlung zur Genehmigung vorgelegt.

Bereits auf nächsten Sonntag, den 24.Juni wird die erste Schiessübung beschlossen. Beginn mittags 12 Uhr, Schusszahl 10, Doppel 50 Rappen, Distanz 300 m. Die zweite Schiessübung findet am 8. Juli statt.

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1. Vereinsversammlung
Am 8. Juli 1894 findet im Gasthaus Wylen die erste Vereinsversammlung statt. Vier Traktanden liegen vor. So wird beschlossen, aus finanziellen Gründen noch nicht am Bezirksschiessen in Pfäffikon teilzunehmen. Es wird eine Kommission bestellt, um Statuten zu entwerfen. Besprochen wird weiter die Anschaffung einer Vereinsfahne.

An der Vorstandssitzung vom 12. Juli 1894 wird wegen Opposition aus dem Mitgliederkreis (Unterschriftensammlung!) beschlossen, doch am Bezirksschiessen in Pfäffikon teilzunehmen. Anton Höfliger erklärt sich bereit, 35 Franken als zinsfreies Darlehen in die Vereinskasse vorzuschiessen. Sofort wird wieder ein Probeschiessen einberufen.

Am Bezirksschiessen vom 29. Juli 1894 in Pfäffikon, dem ersten Schiessanlass des neugegründeten Vereins, nahm Wylen den letzten Rang ein.

An der Vorstandssitzung vom 21. Oktober 1894 wird die Durchführung eines Endschiessens aus finanziellen Gründen abgelehnt. Hingegen werden die Traktanden der Vereinsversammlung festgelegt.
Die 2. Vereinsversammlung vom Sonntag, 4. November 1894 findet im Gasthaus Wylen statt. Für 9 Monate werden Beiträge erhoben, 30 Rappen pro Monat. Die Vereinsstatuten werden beraten und beschlossen. Sie treten ab 1. Januar 1895 in Kraft. (Aus dem Inhalt: „Unanständiges Betragen und Trunkenheit sowie Nichtbeachtung der Befehle kann durch Wegweisung vom Schiessplatz bzw. Versamm­lung bestraft werden“.) Die beiden Verträge mit den Landbesitzern Xaver Müller, (Scheibenstand) und Josef Müller (Schützenstand) werden gutgeheissen. (Aus dem Inhalt: «Falls X. Müller an einem Sonntag Heu oder Emd zu sammeln hat, darf während dieser Zeit nicht geschossen werden»). Offerten für eine Vereinsfahne liegen vor. Mit der Bestellung wird noch zugewartet bis die nötigen Finanzen vorhanden sind. Als erste Rechnungsprüfer werden Heinrich Kümin und Eduard Grob gewählt.

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1895
1. Generalversammlung des MSV vom 19. März 1895 im Gasthaus Wylen.
Die Vereinsrechnung pro 1894 wird genehmigt. In den Vorstand werden gewählt:

Josef Müller (Präsident), Karl Anton Müller (Vizepräsident), Anton Höfliger (Kassier, Heinrich Kümin (Aktuar), Karl Müller (Fähnrich), Josef Bachmann in der Eulen (Zeigerchef). Die Versammlung beschliesst, im Laufe des Sommers sechs Obligatorische und ein Endschiessen abzuhalten. Mitglieder, welche im Verein nur ihre Schiesspflicht erfüllen wollen, müssen jährlich einen Beitrag von drei Franken bezahlen und auf den Bundesbeitrag zugunsten der Kasse verzichten.

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Anschaffung der Vereinsfahne
Die vom Vorstand im Winter 1894/95 lebhaft betriebene Gabensammlung für die Anschaffung einer Vereinsfahne ergibt den erfreulichen Betrag von 437 Franken. Im namentlich aufgeführten Spendenverzeichnis befinden sich, ausser dem Sektionsbereich Wylen, Einzelpersonen und Firmen von Bäch, Freienbach, Pfäffikon und Wollerau. Die «geehrten Töchter« von Wylen und Umgebung spendeten 45 Franken für das Bandulier. Angeschafft wird die Fahne von der Firma Werfeli, Turbenthal, zum Preise von 241 Franken.

An der Versammlung vom 12. Mai wird beschlossen, eine Fahnenweihe mit einem kleinen Wettschiessen durchzuführen, wozu alle Schützenvereine des Bezirkes Höfe eingeladen werden. Die Anmeldung hat bis 20. Mai zu erfolgen. Als Festmusik wird die Musikgesellschaft Pfäffikon angefragt. Der Schützenkönig erhält einen Lorbeerkranz und zwei Franken; der beste Schütze einer Sektion einen Eichenkranz und für den zweitbesten Schützen je zwei Franken.

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Fahnenweihe und Wettschiessen, Sonntag, 26. Mai, mittags 12 Uhr.
Obwohl das Wetter nicht günstig war, fanden sich die Schützen des Bezirkes Höfe auf dem Festplatz ein. Nachdem alle in Reih und Glied geordnet waren, zogen sie, es war eine stattliche Anzahl, mit der strammen Festmusik und flatternden Fahnen an der Spitze, zur Kapelle. Dort nahm der Hochw. Pfarrer von Freienbach die kirchliche Einsegnung der neuen Fahne vor.

Nachher zog die Schar wieder zurück zum Festplatz. Hier richtete der Vereinspräsident Josef Müller mit überzeugenden Worten ein herzliches Willkomm an die zahlreichen Gäste, das in einem begeisterten Hoch auf das Vaterland ein schallendes Echo fand. Nun wanderten alle auf den Schiessplatz zum heissen Kampf. Sieben Vereine mit 118 Schützen nehmen an diesem Schiessen teil. Schützenkönig wird Dominik Kümin, Ratsherr, Breiten. Die Sektion nimmt den 5. Rang ein. Der gemütliche Teil fand anschliessend im Saale des Gasthauses Wylen statt. Es war ein schöner Tag, an den jeder Teilnehmer noch lange zurückdenken wird. Möge die schöne Fahne stets Ansporn sein zur Übung des Schiesswesens im allgemeinen und im Interesse des Schützenvereins Wylen im besonderen.

Die Versammlung vom 23. Juni beschliesst die Teilnahme am Eidgenössischen Schützenfest in Winterthur. Das Organisationskomitee des Schützenfestes lehnte jedoch, in Anbetracht des kurzen Bestehens des Vereins, eine Teilnahme ab.

Zum Gemeinschaftlichen Schiessen in Pfäffikon vom 10. September steht folgender Spruch im Protokoll:


„Wenig getroffen und viel getrunken,

lange gesessen und heimwärts gehunken,

Musik und Begeisterung waren famos,

lustig und munter klein und gross.“

Beim 1. Endschiessen und Absenden vom 6. Oktober geht es ebenfalls feuchtfröhlich einher. 16 Schützen nehmen daran teil. Beim Absenden gibt‘s Sauser im Stadium. «Der 95er zündete, es war eine Freude!«
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1896
Die Versammlung vom 31. Mai, erstmals im Restaurant «Zimmerli«, beschliesst, am Bezirksschiessen vom 2. Juni in Wollerau teilzunehmen. Mit einem Durchschnittsresultat von 53,38 Trefferpunkten wird der 6. Rang erzielt. Dass nachher noch einige gemütliche Stunden hinzukamen, ist auch aus diesem Bericht zu entnehmen, immer unter dem Motto: «Die alten Schwyzer tranken noch eins, ehe sie gingen!«

Die Versammlung vom 12. Juli beschliesst die Teilnahme am Sektionsschiessen des Schützenbundes am Etzel vom 12. August. Was keiner zu träumen wagte, geschah: «Wir gingen mit den zwei renommierten Gesellschaften Siebnen-Galgenen und Siebnen lorbeergeschmückt aus dem Wettkampfe hervor! Sektionsprämie: Silberbecher im Wert von 82 Franken.

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1897
Die Generalversammlung vom 19. März beschliesst einen Präsidentenwechsel. Karl Müller wird neuer Präsident. Der Kassier Josef Brändli hat die Jahresrechnung nicht in richtiger Weise erstellt. Sie wird nicht angenommen. Sie soll bis zur nächsten Versammlung in Ordnung gebracht werden. Deshalb wird als neuer Kassier CarI Anton Müller gewählt. Neuer Aktuar wird Josef Kümin.

Am Gemeinschaftlichen Schiessen in Altendorf vom 28. Mai nehmen 19 Schützen teil. Für die Fahrt dorthin stellt sich Heinrich Kümin zur Verfügung gegen Vergütung von 12 Franken. In Altendorf angekommen, ging es mit Musikbegleitung auf den Schiessplatz. Auf der Johannisburg wird noch ein gemütlicher Abend erlebt.

Am 17./18. Oktober wird erstmals ein Grümpelschiessen durchgeführt, das Fr. 119.90 für die Vereinskasse bringt.

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1898
Die Generalversammlung vom 10. März beschliesst erstmals die Übernahme des Bezirksschiessens. Aus der Bezirkskasse wird ein Betrag von 100 Franken beantragt. Am Bezirksschiessen vom 12. Juni werden um 11 Uhr die Vereine mit der Musikgesellschaft Pfäffikon empfangen. Der Militärschützenverein Wylen befindet sich mit 12 Teilnehmern im 5. Rang von neun Sektionen. Die Vereinsversammlung beschliesst die Teilnahme am Etzelbundschiessen vom 7. August in Einsiedeln. Mit 63,3 Punkten Durchschnitt ist der MSV Wylen im 3. Rang von 30 Sektionen. Sektionspreis: ein Silberbecher im Wert von 50 Franken und 25 Franken in bar, nebst einem Lorbeerkranz.
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1899
Die Generalversammlung wählt Heinrich Kümin zum neuen Präsidenten. Josef Kümin entschuldigt sich, weil er die Protokolle noch nicht bereinigt habe. Es wird ihm eine Rüge erteilt. Die beiden Verträge über den Scheibenstand mit Xaver Müller und über den Schützenstand mit Josef Müller werden genehmigt.
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1900
An der Generalversammlung kann wiederum kein Protokoll vorgelegt werden. Der Aktuar Josef Kümin wird unter Androhung einer Busse angehalten, das Protokoll bis zur nächsten Vereinsversammlung vorzulegen.

Am 12. Juni wird am Bezirksschiessen in Bäch teilgenommen. Punkt 6 Uhr ist Abmarsch der 14 Mitglieder nach dem Schiessplatz Bäch. Es werden erfreuliche Resultate erzielt. Dominik Kümin wird Meisterschütze mit Lorbeerkranz und Karl Kümin zweiter mit Eichenkranz. Zum Etzelbundschiessen in Lachen vom 8. Juli wird mit dem Zug gefahren. Im Hotel «Bären« wird bei einem ehemaligen Wiler ein währschaftes Mittagessen eingenommen, das leider nicht zu einem guten Resultat verhilft, wohl aber zu einer fröhlichen Stimmung beiträgt.

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1901
An der GV kann das Protokoll wiederum nicht verlesen werden, weil Aktuar Josef Kümin nicht anwesend war. Es wird ihm eine Ordnungsbusse von 10 Franken auferlegt. Der Vorstand wird neu bestellt mit: Karl Müller, Präsident; Heinrich Kümin, Vizepräsident; Karl Kümin, Aktuar und Josef FölImi, Kassier. An die Gemeinde Freienbach wird mit einer Petition, unterzeichnet von den Vorständen der Schützenvereine der Gemeinde Freienbach, ein Gesuch eingereicht, um einen Beitrag für die Schiesseinrichtungen zu erlangen. Das Bedingungsschiessen muss auf neue Ordonnanzscheiben geschossen werden, deshalb werden sechs A und vier B-Scheiben angeschafft. Auf die Teilnahme am Eidgenössischen Schützenfest wird vor allem aus finanziellen Gründen verzichtet. Eine Gruppe von 6 Schützen erreicht am Freischiessen-Gruppenwettkampf in Galgenen den 4. Rang mit Lorbeerkranz und 20 Franken als Prämie.
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1902
Die GV beschliesst eine Revision der Vereinsstatuten, weil sie den heutigen Verhältnissen nicht mehr entsprechen. Weiter wird die Teilnahme am Bezirksschützenfest in Freienbach beschlossen, wo der MSV mit 54,91 Punkten den 3. Rang belegt. Zum kantonalen Sektionswettschiessen in Küssnacht kommt eine gemeinsame Fahrt nach Küssnacht mit Fahne nicht zustande.
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